Grafik mit Schriftzug "Forderungen zu ME/CFS und Long COVID an die Landesregierung von Nordrhein-Westfalen 2022–2027" und den Logos der beteiligten Patienteninitiativen

Forderungen an die Landesregierung NRW

Forderungen zu ME/CFS und Long COVID an die neue Landesregierung von Nordrhein-Westfalen

Deutsche Gesellschaft für ME/CFS, Fatigatio e. V., Long COVID Deutschland und Long COVID NRW richten sich an CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

Die Deutsche Gesellschaft für ME/CFS, der Fatigatio e. V. – Bundesverband ME/CFS, Long COVID Deutschland und Long COVID NRW haben sich anlässlich der Koalitionsverhandlungen mit einer schriftlichen Stellungnahme an die CDU und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Nordrhein-Westfalen gewandt. Anknüpfend an die bisherigen Gespräche in NRW zu ME/CFS und Post-COVID-Erkrankungen sowie an die aktuellen politischen Bestrebungen auf Bundesebene, verfolgen die vier Patient*innenorganisationen das Ziel, dass konkrete Maßnahmen zur Bewältigung von ME/CFS und dem Post-COVID-Syndrom in den Koalitionsvertrag der Landesregierung NRW 2022–2027 aufgenommen werden.

Zu diesem Zweck werden in der Stellungnahme der Organisationen konkrete Handlungsbedarfe formuliert und der Aufbau von Versorgungsstrukturen für ME/CFS- und Post-COVID-Betroffene, die gezielte Förderung von Forschungsvorhaben sowie die Durchführung von Fortbildungs- und Aufklärungskampagnen gefordert.

Auf Bundesebene hat die Regierung bereits erkannt, dass ein großer Handlungsbedarf besteht, und Maßnahmen zu ME/CFS und Post-COVID-Erkrankungen in den Koalitionsvertrag aufgenommen: „Zur weiteren Erforschung und Sicherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung rund um die Langzeitfolgen von COVID-19 sowie für das Chronische Fatigue-Syndrom (ME/CFS) schaffen wir ein deutschlandweites Netzwerk von Kompetenzzentren und interdisziplinären Ambulanzen“, heißt es im Koalitionsvertrag von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und FDP.

Die Vertreter*innen der vier Organisationen äußern sich zur Übergabe der Stellungnahme an zahlreiche Abgeordnete und Politiker*innen der beiden Parteien:

Wir hoffen, dass sich die neue Landesregierung von NRW der Bundespolitik anschließt und den großen Handlungsbedarf anerkennt, indem sie bestehende Förderinitiativen massiv ausbaut und zusätzliche, dringend notwendige Maßnahmen zeitnah auf den Weg bringt. Mit einer Aufnahme von ME/CFS und dem Post-COVID-Syndrom in den Koalitionsvertrag könnte den vielen Betroffenen in NRW eine wichtige Perspektive hinsichtlich einer adäquaten medizinischen Versorgung und einer Verbesserung ihrer Lebensqualität gegeben werden. Nur wenn Bundes- und Landesebene an einem Strang ziehen, können die enormen und langfristigen Herausforderungen postinfektiöser Erkrankungen für die Gesellschaft in Deutschland wirksam angegangen werden.

Einzelne Landesregierungen haben bereits konkrete Maßnahmen und Förderrichtlinien auf den Weg gebracht. Die Landesregierung von NRW fördert bisher das Verbundvorhaben „Beyond-COVID-19“, bei dem eine wissenschaftliche Begleitung ambulanter Nachsorgeuntersuchungen nach COVID-19 an sechs Klinikstandorten im Bundesland mit rund 4,6 Millionen Euro unterstützt wird. Für die gezielte Versorgung und Erforschung von ME/CFS gibt es auf Landesebene bisher keine Fördermittel.

Medienberichte und weiterführende Links

  • Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein: Patientenorganisationen: Post-COVID-Forschung und -Versorgung soll in NRW-Koalitionsvertrag (Link)
  • Tagesspiegel Background: Post-COVID findet zu wenig Beachtung (mit Paywall, Link)
  • Runder Tisch zu ME/CFS in NRW (Link)
  • ME/CFS im Koalitionsvertrag der Bundesregierung (Link)